13
Mrz
2005

Sonntagmorgen um viertel elf

Vielleicht mag ich es doch nicht so sehr haben, dass er eine andere kennenlernt...
Vielleicht wäre es besser, kann sein.
Warum habe ich ihm nicht einfach einen Zauber auferlegt?! Sein Kaffee! Wäre ganz einfach gewesen.
Sowas tut man einfach nicht!
Was passiert jetzt??? Ich rufe die Chefetage an und frage, ob ich morgen doch lieber arbeiten kommen kann, anstatt diesen beklapperten Lehrgang mitmachen zu müssen. Immerhin wäre der sowieso unvollständig, weil ich einen ganzen Tag wegen der praktischen Zwischenprüfung nicht anwesend wäre. Ansonsten muss ich eben nochmals zum Arzt. Bin nämlich noch nicht wirklich wieder taufrisch. Aber es soll warm werden (endlich!!!), deshalb denke ich mal wird es losgehen, da braucht der Betrieb jede Hand. Ich tue das nicht meines Chef's wegen, um ihm einen Gefallen zu tun, oder ihm ein Gefühl der Erhabenheit zu geben.
Es ist nur so, ich möchte endlich mal wieder raus! Naja, und wenn es endlich losgeht mit der Saison, dann ist das Schlimmste schon fast geschafft, denn geht es los, ist es auch irgendwann vorbei. Dann bekommt das Schrecken endlich ein Gesicht und bleibt nicht namenlos.

12
Mrz
2005

was ich nie zu sagen wagte, bzw. nur meinem Bruder erzählte

Könnte es so einfach sein: er lernt eine andere in Berlin kennen, oder vertieft zumindest eine bestehende Bekanntschaft.

10
Mrz
2005

eine Ode auf Frösche

Wie soll ich das bitte verstehen: 'Schau mich nicht so hündisch an, oder besser: Ich weiß, wie dir zumute ist, aber ich bin kalt und tot wie ein kalter toter Frosch.' Höre ich da etwa eine negativ-Haltung gegenüber Fröschen heraus?! (Lassen wir die Hunde mal außen vor!)
Das Zitat stammt übrigens aus 'Nikolaikirche' von Erich Loest.
Sowas kann man glaube ich nur sagen, wenn man in der Platte wohnt! Ich meine, ich empfinde so'ne Äußerung schon als anmaßend, denn immerhin trat ich oft schon für das Überleben der Frösche und Kröten ein, bei ihrem jammervollen Weg über vielbefahrene Straßen, während ihres Liebesspiels. Wenn ich mal was klarstellen darf: Frösche sind alles andere als tot, oder habt ihr noch nie einem abedlichen Froschkonzert an einem stillen See gelauscht?! Habt ihr noch nie beobachtet, wie aufmerksam Frösche sind, wenn es um die Beschaffung von Nahrung geht: sie sitzen ganz still da, hochkonzentriert und wehe es nähert sich eine Fliege, oder Mücke, oder ein anderes Insekt, dann flutscht blitzschnell ihre Zunge aus dem Maul, umrollt das leckere Essen und zieht es in sekundenschnelle wieder ein. Von ihren weltmeisterlichen Sprüngen mal ganz abgesehen.
Frösche sind kalt, wenn sie leben. Sie werden erst warm, wenn sie tot sind und vielleicht zermatscht auf der Straße vor sich hinbraten.

9
Mrz
2005

...

Ich musste gerade nochmal raus, weil ich keinen Tee mehr hatte. Auf dem Weg zum Lidl lief vor mir ein älterer Herr. Unwillkürlich beobachtete ich ihn. Er lief so locker und beschwingt seinen Weg, so ganz anders als ich, die ich mich mühsam voranschleppte. Ich wechselte die Straßenseite. Auf einmal drehte er sich um: Herr Smylla, meine Güte! Der Schreck der gesamten Jahrgangsstufe auf dem Gymnasium. Ich gab mich nicht zu erkennen. Er blieb am Schaufenster der kleinen Buchhandlung in unserem Viertel stehen und blickte hinein.
Als ich zurückstiefelte kam mir ein versiffter alter Mann mit einem klapprigen Fahrrad entgegen. Ich weiß auch nicht wie es kam, aber plötzlich hatte der eine Zigarre im Mund und bließ wolllüstig den Qualm aus.
Es schneit.
Ich muss noch meine paar Sachen zusammenpacken, dass ich fertig bin wenn Mutti kommt.
Und der Knutschfleck??? Keine Ahnung. Ich nehme nicht an, dass Mutti mich danach befragen wird. Und Vati sicher auch nicht, wenn es ihm wirklich so schlecht geht. Vielleicht mein Bruder. Aber sicher erst, wenn es mir wieder besser gehen sollte. Was ich sage??? Weiß ich auch noch nicht. Vielleicht, dass es wohl ein Auswuchs der Viren wäre, die mich so heimtückisch befallen haben. Wahrscheinlich eher die Wahrheit. Und was ist wenn sie weiterfragen, wie es dazu kommt??? Ich weiß es nicht.

nach Hause

Es hat mich in die Knie gezwungen. Heute morgen, kurz vor zehn, nachdem ich beim Arzt war und einen schicken Diätplan bekam, rief ich zu Hause an, sie mögen mich doch bitte abholen. Mein Gesundheitszustand, insofern man kann noch von diesem sprechen, hat sich in diesem Sinne verschlechtert, dass ich gestern abend und ganz plötzlich noch schlimmen Durchfall bekommen habe.
Mein Vater war nur da (er hat Spätschicht). Ich habe ihn nicht an der Stimme erkennen können. Ich dachte schon es läge vielleicht an meinem eingeschränkten Hörvermögen, aber wie mir meine Mutter durch einen Anruf mitteilte, war er eben erst durch mein Klingeln geweckt worden. Das ist nebenbei bemerkt total untypisch für meinen Vater, an einem Arbeitstag bis zehn Uhr im Bett zu liegen. Ihm soll es ganz sehr schlecht gehen. Deshalb konnte er mich auch nicht abholen, sondern muss das meiner Mutter heute nachmittag überlassen.
Auch Karli kommt mit.
Dass es mich so umschmeißt hätte nicht erwartet. Deshalb, ich mag nicht allein sein, wenn es mir so geht, wie es mir nunmal geht. Da habe ich Angst, wenn es mir schlecht wird, oder ich nachts schweißgebadet aufschrecke. Auch wenn ich hier die nötige Ruhe habe. Aber was ist das schon gegen eine mütterliche Berührung?!

7
Mrz
2005

eklig

Unterdessen hege ich doch die Befürchtung an einer geheimnisvollen unheilbaren Schlafkrankheit zu leiden, kombiniert mit einer Grippe vielleicht. Es war ganz blöde. Ich legte mich hin und wolte eigentlich lesen, was aber nicht lang ging, da mir die Augen brannten. Dann schlief ich wohl ein, mit immer diesem Würgereiz im Halse. Das war aber noch lange nicht das Schlimmste. Erstens mal fror ich erbärmlich und dann sammelte sich ganz ganz oft Schleim in meinem Munde, den ich ausspucken musste, weil runterschlucken eklig ist. Das habe ich dann allerdings auch ab und zu getan. Ich meine, es ist schon seltsam, wenn man so daliegt und träumt (es war viel wirres Zeug) und dann hat man plötzlich so ganz viel megaekliges Schleimzeug im Munde, wo man gar nicht weiß, wo es herkommt, es versucht runterzuschlucken, was aber nicht geht, weil man das Gefühl hat ersticken zu müssen und es am Ende in eine Wasserschüssel spucken muss (Gott sei Dank hatte ich sie vom Vorabend noch nicht weggeschafft) und kaum ist es raus, beginnt der ganze Schlammassel von Neuem. Es war so eklig. Aber ich konnte auch nicht aufstehen und auf Toilette gehen, oder so, weil ich einfach nicht die Energie hatte. Irgendwann rief dann Mutti an. Ich konnte nicht sagen, dass sie mich abholen sollten, denn ich fühlte mich so schwach, dass ich dachte die Autofahrt nicht überleben zu können.
Sie kommt morgen vornmittag vorbei und bringt mir ein paar Sachen her, die ich eigentlich einkaufen gehen müsste. Ehrlich gesagt fühle ich mich überhaupt nicht mehr wie irgendwo hingehen. Als Mutti anrief war es schon gegen 17.00. Ich habe den ganzen Tag verschlafen und zwischendurch Schleim gespuckt. Ich hatte echt alles verloren, mein gesamtes Zeitgefühl. Nicht mal Hunger verspürte ich. Und wer mich kennt, der weiß eigentlich, dass ich schon beim Frühstück ans Mittag denke. Ich bin nicht besessen vom Essen oder so. Ich habe halt oft und gerne Hunger.
Naja, unterdessan habe ich mir doch mal was gemacht. Und nachher werde ich noch leckere Ananas essen. Haben die nicht so'nen hohen Vitamingehalt, oder waren das Kiwis? Egal, ich hoffe nur, dass es mir morgen besser geht!

immer frei heraus

Ich bin so fertig, das ist nicht normal. Mich hat es gründlich erwischt. Das merkt man gar nicht so sehr in dem Moment, wo man zu Hause ist, sich im Bett rumwälzt und nur mal in Küche oder Bad muss.
Vorhin war ich aber draußen: an der Post meinen Krankenschein abschicken, in der Sparkasse meine Miete überweisen und in der Apotheke, mein Arztrezept umtauschen. Als ich wiederkam musste ich mich sofort ins Bett legen.
Es war schon eine ganz schöne Tortur heute morgen überhaupt aufzustehen, die zwei Treppen zum Arzt hinunterzulaufen und sich dann dort für eine gute Stunde ins Wartezimmer zu setzen. Ich wusste nicht mehr wie anstrengend sitzen sein kann!
Echt, die hat mir Bettruhe aufgedonnert. Ich meine, das ist kein Problem, denn ich habe sowieso nicht das Bedürfnis hier große Sachen zu machen. Schon allein hier auf meinem Hol zu sitzen und auf der Tastatur rumzuhantieren ist eine kleine Anstrengung.
Ehrlich gesagt, dachte ich ich litte vielleicht an der Schlafkrankheit, die ganz schwer zu behandeln ist, wenn sie überhaupt zur Genesung führt. Aber es ist 'nur' ein Virusinfekt, den es gilt auszuheilen.
Dann wird meine Mutter hier anrufen und fragen, ob ich zu ihnen kommen möchte. Ach, ich habe keine Ahnung. In Anbetracht der Tatsache, dass ich gerade jämmerlich friere, sodass fast meine Zähne aufeinanderschlagen zieht die Badewanne schon mächtig. Und außerdem ist es auch schön, wenn da jemand da ist, wenn es gerade nicht so gut geht. Aber die ganze Geschichte Sachen packen. Und dann müsste Karli mit.
Naja, mal sehen! Oh, perfekte Überleitung!
Miguel war hier.
Nebenbei bemerkt war die Party am Ende gar nicht so schlimm, wie ich mir ausgemalt hatte. Obwohl ich fast einen Rückzieher gemacht hätte, als mir unter der vorangegangenen Dusche der Gedanke kam, dass ich da eigentlich nicht hingehöre. Schließlich bin ich weder'ne Bekannte, noch Freundin. Ich bin irgendwas und was noch schlimmer war, war die Erkenntnis, dass es alle wissen, was hier läuft. Ich möchte nicht erwähnen, dass er es praktischerweise auch noch seiner Mutter erzählt hat.
Kann man also von einem Mann verlangen, dass er sich endlich mal entscheidet?! Ich meine, sicher kann man das. Aber wenn man die ganze Zeit mitgemacht hat (zu seiner Verteidigung muss gesagt werden, dass nicht alles nur von ihm ausging, in letzter Zeit). Sicher, man könnte auch bedenkenlos so weitermachen. Nur will ich nicht irgendwann wie ein Müllsack abgestellt werden (ja, das hat was mit meinem Ego zu tun). Müllsack ist vielleicht auch nicht der richtige Vergleich. Fakt ist allerdings, dass er schon kräftig am Suchen einer neuen Beziehung ist (was ich persönlich nicht wirklich nachvollziehen kann, aber das scheinen schlicht die unterschiedlichen Verhaltensweisen von Männern und Frauen zu sein). Jaaaaah, was will ich eigentlich sagen??? Mist, jetzt habe ich den Faden komplett verloren. Es ist nicht so, dass ich panische Angst vor dem Moment habe, wo er mit einer anderen angeschlenzt kommt. Zugegeben, auch wenn das bestimmt nicht der außerordentlich glücklichste Tag in meinem Leben würde, aber dann wäre wenigstens endlich mal alles klar. Und ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir durchaus das Potential für eine Freundschaft haben. Ja, auch wenn ich müsste mich dann in Verzicht üben (Was soll's?! Es wissen sowieso alle.): Wenn ich unsere Verbindung allein auf den Sex beziehe, ist der wirklich gut. Und mit wirklich meine ich wirklich gut. Klar, manchmal ist er nur befriedigend, aber meist ist es halt wirklich gut. Ende der Ausführung. Wenn ich es eher in die zwischenmenschliche Ebene erhebe komme ich nicht dran vorbei, feststellen zu müssen, dass es bei mir sicher längere Zeit dauern wird, bis ich jemals wieder so viel Vertrauen gegenüber einem Mann aufbringen werde.
Er würde ohne zögern so weitermachen wie bisher. Bis halt der Schlusspunkt gesetzt wird. Es liegt an mir. Ich kann nicht mehr mit einem wirklich guten Gewissen an die Sache rangehen, was ich allerdings auch ziemlich normal finde.
Mir fällt gerade ein, dass er das ohne weiteres lesen kann, wenn er möchte. Irgendwie alles ganz schön grotesk.
Und definieren, was ich eigentlich jetzt wirklich will, kann ich auch nicht. Was soll ich tun??? Das Universum schweigt zu solch menschlichen Gelüsten...
Im Zweifelsfalle nicht dran denken und so lang warten, bis sich die Sache von selber entscheidet.
Ich habe gerade wieder so einen unheimlich geilen Würganfall, zudem wird ein Frierkaltangriff vorbereitet, habe ich so das Gefühl. Ich sollte ins Bett gehen!
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