31
Jan
2005

es ist nicht so wichtig, was du empfängst, viel mehr wert ist das, was du imstande bist von herzen zu geben

Ein leckeres Essen und ein gechilltes Gespräch unter Mitbewohnern,
bei welchem man mal so richtig abfrusten kann, verwandeln so einen Tag doch noch in ein Erlebnis. Ok, so kann man es nicht sagen, denn erlebnis war dieser Tag genug: das ist wirklich so mit das schlimmste Wetter, wie es einem als Gärtner zukommen kann... Schneeregen, Graupel, zum Nachmittag hin nur noch Regen, pausenlos, dazu ein stürmischer Wind, der einem das Zeug noch direkt ins Gesicht bläst,so dass man nicht mehr geradeaus sehen kann, was vielleicht auch besser ist, denn so kann man sich auf die Gefahr von unten konzentrieren: Eis und Matschschnee wohin man tritt.
Nicht etwa, dass wir von unserem Chef bei diesem Sauwetter eine Arbeit in der trockenen, warmen Vermehrung bekommen, oder wenigstens in dem Gewächshaus, wo es nicht so stark reinregnet, nein, da müssen wir in einem tropfsteinhöhlartigem Gewächshaus triefend nasses Fließ auslgegen und nachher noch im Schnee graben, um Bändchengewebe über das Fließ legen zu können... Heute nachmittag wurde es dann noch verschärfter: Foliezelte (ein ewig weiter Weg bergauf mit Containern für Stiefmütterchenvermarktung...). Nun denn, damit aber nicht genug, zum Feierabend erwartete uns noch ein ganz besonders 'erfreuliches' Gespräch, in dem mein Chef erörtern wollte, was für Probleme im Betrieb vorherrschen. Ich hätte die Zeit lieber noch im Regen geschuftet, als mich auf so'ne Sinnlosdiskussion einlassen zu müssen, die am ende nichts bringt. Natürlich war ich wieder frech und sollte freie Meinungsäußerung unter frech fallen, dann sei's drum, bin ich es auch. Aber dann soll er nciht fragen und solche 'Diskussionsrunden' bleiben lassen. Zum Schluss ist es so, dass wir alle verdächtigt werden dem Betrieb schaden zu wollen. Punkt um, ich habe keinen Bock mehr. Und sowas muss man sich nun anhören, wenn man sich auf Arbeit den Arsch aufreist. Kurz nach 17.00 bin ich dann gegangen. Natürlich regnete es in Strömen und als ich endlich zu Hause war, hatten sich meine Hosen bis zu den Knien mit Wasser vollgesogen, meine Füße schwammen in den Turnschuhen und weil ich einen Schnürsenkel nicht aufbekam, habe ich ihn kurzerhand operativ durchtrennt. Ganz zu schweigen von meinen Rucksack, der trieft immer noch vor sich hin.
Das Schöne an solch einem Tag ist das nach Hause kommen, oder schon allein der Gedanke daran. Ich wusste zwar, dass es ein bisschen nicht ganz ordentlich sein würde, aber was macht das schon?! Ich habe auch tatsächlich direkt nachdem ich rein war den Geschirrspüler in der Küche ausgeräumt, damit das dreckige Geschirr der Vornacht aus meinem Zimmer da rein passte, die rumliegenden Klamotten aufgehoben, zweckentfremdete Gegenstände wieder zu dem gemacht, was sie eigentlich sind und vor allem die Heizung angemacht. Nebenbei meine Ma etwas schroff am Telefon abgefertigt und überlegt, was ich denn heute abend essen könnte. In der Küche wurde ich denn auch wieder richtig durchgewärmt, da mein Mitbewohner Pommes in den Ofen gehauen hatte, was total gemütlich meinen Bauch bestrahlte, als ich meine Stullen für morgen schmierte. (Thoralf fragte mich eben über ICQ, wie denn Marienkäfer aussehen...)

Übrigens musste mir mein Mitbewohner vorhin gerade mitteilen, dass sich meine Mitbewohnerin gestern abend noch von ihrem Freund getrennt hat (insider Info: nachdem sie es sich nochmal so richtig hat von ihm besorgen lassen.) Tja, so schnell kann's gehen. Und ich liege nur zwei Wände weiter mit einem Mann im Bett, der mich so gut kennt, dass er mir ein Duplo unter das Kopfkissen legt bevor er geht. Nur wird es irgendwann soweit sein, dass einer dem anderen schweren Kummer zufügen wird, indem er einfach da weiter macht, wo man eigentlich aufhören sollte. Vielleicht geht es ihm auch gar nicht so -> da ist wieder dieser tierische Egoismus, der besagt, dass der andere tief getroffen sein müsste, wenn die Endgültigkeit zuschlägt, die Konsequenz aus der Tat sich endlich auch als diese zeigt.
Wir wissen, dass es über Kurz oder Lang so kommen wird. Jedoch nichts bereuen was ist, was war, was kommen wird. Treiben lassen, davongeschwemmt werden vom Fluss der Begierde, der Sehnsucht, des Verlangens, stranden an neuen Ufern und nie gesehenen Landschaften, fühlen, mit dir und durch dich hindurch.

Jetzt noch eine heiße Dusche, ein gutes Buch und ein dampfender Tee. So einfach, kann so schön sein.

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