Arbeitsamt und Bäume umarmen
Ich muss immer wieder feststellen, dass so'n ICQ richtig cool ist.
Man kann mal schnell ein bisschen abschwafeln und nebenbei noch so andere Sachen machen, und wenn man mal nicht weiß, kann man an irgendeine im Raum stehende Person sein Problem abfeuern. Ja, emm, das dazu, ich musste es nur mal gerade erwähnen.
Da raffte ich mich heute morgen um neun doch tatsächlich auf mein Bett mein Bett sein zu lassen, ihm sozusagen die kalte Schulter zu zeigen, um in den Tag, d.h. zum Arbeitsamt durchzustarten. Also schlurxte ich ins Bad, wo ich versuchte einen halbwegs anständigen Menschen aus mir zu machen, während das Wasser für den Tee heiß lief und das Brötchen auf dem Toster still vor sich hinkohlte. Nach einem doch noch herzerweichendem Frühstück stieg ich auf mein Stahlross und kurvte Richtung Arbeitsamt davon. (Oh, mein Mitbewohner kommt gerade nach Hause -> so'n Fensterplatz ist schon was feines *g*). Irgendwie habe ich immer ein absonderliches Gefühl beim Besuch solcher Etablissiments, auch wenn es sich bei meinem Ersuchen nur um den Antrag auf Ausbildungsbeihilfe handelt.
Die Dame am Empfang saß einer Diva gleich auf ihrem Schemel, als ich jedoch hinzutrat und meine Frage stellte schwoll sie an wie ein Ochsenfrosch mit Rauschgoldengelfrisur und gab mir in einem Ton, wie ein König seinen Stallburschen (insofern der König kannte seine Stallburschen überhaupt) ansprechen würde, die Richtung. Es war ein nicht enden wollender Gang, der sich kantig durch den Bauch des Gebäudes schlängelte. Am Ende wusste ich zwar nicht mehr wo ich mich befand (groteskerweise kann man sich nicht wirklich verlaufen, da ein Arbeitsamt Gebäude so aufgebaut ist, dass es immer nur einen langen Gang gibt, dem man eigentlich nur folgen muss -> das ist zumindest meine Theorie), stand aber vor betreffender Tür, wo ich anklopfte und stehen blieb und stehen blieb, bis mir dann ein Typ, der da so rumsaß (die Besucher des Arbeitsamtes sitzen glaub ich immer nur rum) mitteilte ich könne durchaus reingehen. Nachdem ich dem Hinweis mit einem Kopfnicken nachkam, wurde ich drinnen nach Namen und Hauptwohnsitz befragt, wonach ich die Auskunft erhielt ich müsse den Antrag bei dem Arbeitsamt stellen, wo sich mein erster Hauptwohnsitz befunden hat. Mit einem 'ach, das tut mir aber leid, wussten sie das etwa nicht'-Gesicht wurde ich verabschiedet.
Draußen dann stand ich erstmal ein bisschen bedröppelt rum, bis ich mich entschloss durch die Innenstadt zu fahren und am Fluss zurück nach Hause. Unterwegs entdeckte ich noch einige willige Exemplare für mein Herbarium (u.a. eine blühende Kamille und eine blühende Taubnessel). Dabei stellte ich für mich fest, dass es mir anfängt richtig Spaß zu machen, die Pflanzen für das Herbarium zu sammeln, was zu dieser Jahreszeit nicht allzu einfach ist. Man muss sich ganz schön konzentrieren. Am Ende ist es wie Pilze suchen: wenn man einmal gefunden hat geht es besser. Unterdessem liegen sie ganz entspannt in der Presse, d.h. in meinem Bücherschrank unter unmengen Büchern.
Nach einem Suppenmittagessen zu Hause wollte ich weiter in den Botanischen Garten, diesmal aber mit der Bahn. Als ich 15.30 vor den Toren stand schlossen diese auch gerade, was mich nicht verdriesen ließ und ich eine Runde durch den Großen Garten drehte. Dabei sah ich einen Baum. Seine Rinde war so markant, dass ich sie unbedingt fühlen musste. Ich strich mit meiner Hand den Stamm entlang und wurde plötzlich von dem Verlangen gepackt mich an den Baum zu lehnen. Ich kuckte nochmal, ob niemand in der Nähe war und lehnte erst nur meine Stirn an die rauhe Rinde des Baumes, bis ich mich eng an ihn schmiegte und meine Arme um ihn schlang. 'Baumumarmungssession', so nannte ich das früher. Es war das erste Mal seit langer langer Zeit, dass ich es wieder getan habe, ich glaube seitdem ich hier lebe überhaupt das erste Mal wieder.
Auch dieser Ausflug endete mit einer erfolgreichen Pflanzen-für's-Herbarium-Sammel-Aktion. Immerhin zwei, und darunter ein Silberblatt.
Blöderweise bin ich jetzt total matt und schläfrig und muss doch morgen wieder zur Schule und noch meinen Rucksack einpacken und Stullen schmieren und duschen, inklusive Haare waschen (man will ja wirken...) und so noch ein paar Sachen machen (ich werde das Gefühl nicht los für Sozialkunde nicht wirklich gewappnet zu sein).
Man kann mal schnell ein bisschen abschwafeln und nebenbei noch so andere Sachen machen, und wenn man mal nicht weiß, kann man an irgendeine im Raum stehende Person sein Problem abfeuern. Ja, emm, das dazu, ich musste es nur mal gerade erwähnen.
Da raffte ich mich heute morgen um neun doch tatsächlich auf mein Bett mein Bett sein zu lassen, ihm sozusagen die kalte Schulter zu zeigen, um in den Tag, d.h. zum Arbeitsamt durchzustarten. Also schlurxte ich ins Bad, wo ich versuchte einen halbwegs anständigen Menschen aus mir zu machen, während das Wasser für den Tee heiß lief und das Brötchen auf dem Toster still vor sich hinkohlte. Nach einem doch noch herzerweichendem Frühstück stieg ich auf mein Stahlross und kurvte Richtung Arbeitsamt davon. (Oh, mein Mitbewohner kommt gerade nach Hause -> so'n Fensterplatz ist schon was feines *g*). Irgendwie habe ich immer ein absonderliches Gefühl beim Besuch solcher Etablissiments, auch wenn es sich bei meinem Ersuchen nur um den Antrag auf Ausbildungsbeihilfe handelt.
Die Dame am Empfang saß einer Diva gleich auf ihrem Schemel, als ich jedoch hinzutrat und meine Frage stellte schwoll sie an wie ein Ochsenfrosch mit Rauschgoldengelfrisur und gab mir in einem Ton, wie ein König seinen Stallburschen (insofern der König kannte seine Stallburschen überhaupt) ansprechen würde, die Richtung. Es war ein nicht enden wollender Gang, der sich kantig durch den Bauch des Gebäudes schlängelte. Am Ende wusste ich zwar nicht mehr wo ich mich befand (groteskerweise kann man sich nicht wirklich verlaufen, da ein Arbeitsamt Gebäude so aufgebaut ist, dass es immer nur einen langen Gang gibt, dem man eigentlich nur folgen muss -> das ist zumindest meine Theorie), stand aber vor betreffender Tür, wo ich anklopfte und stehen blieb und stehen blieb, bis mir dann ein Typ, der da so rumsaß (die Besucher des Arbeitsamtes sitzen glaub ich immer nur rum) mitteilte ich könne durchaus reingehen. Nachdem ich dem Hinweis mit einem Kopfnicken nachkam, wurde ich drinnen nach Namen und Hauptwohnsitz befragt, wonach ich die Auskunft erhielt ich müsse den Antrag bei dem Arbeitsamt stellen, wo sich mein erster Hauptwohnsitz befunden hat. Mit einem 'ach, das tut mir aber leid, wussten sie das etwa nicht'-Gesicht wurde ich verabschiedet.
Draußen dann stand ich erstmal ein bisschen bedröppelt rum, bis ich mich entschloss durch die Innenstadt zu fahren und am Fluss zurück nach Hause. Unterwegs entdeckte ich noch einige willige Exemplare für mein Herbarium (u.a. eine blühende Kamille und eine blühende Taubnessel). Dabei stellte ich für mich fest, dass es mir anfängt richtig Spaß zu machen, die Pflanzen für das Herbarium zu sammeln, was zu dieser Jahreszeit nicht allzu einfach ist. Man muss sich ganz schön konzentrieren. Am Ende ist es wie Pilze suchen: wenn man einmal gefunden hat geht es besser. Unterdessem liegen sie ganz entspannt in der Presse, d.h. in meinem Bücherschrank unter unmengen Büchern.
Nach einem Suppenmittagessen zu Hause wollte ich weiter in den Botanischen Garten, diesmal aber mit der Bahn. Als ich 15.30 vor den Toren stand schlossen diese auch gerade, was mich nicht verdriesen ließ und ich eine Runde durch den Großen Garten drehte. Dabei sah ich einen Baum. Seine Rinde war so markant, dass ich sie unbedingt fühlen musste. Ich strich mit meiner Hand den Stamm entlang und wurde plötzlich von dem Verlangen gepackt mich an den Baum zu lehnen. Ich kuckte nochmal, ob niemand in der Nähe war und lehnte erst nur meine Stirn an die rauhe Rinde des Baumes, bis ich mich eng an ihn schmiegte und meine Arme um ihn schlang. 'Baumumarmungssession', so nannte ich das früher. Es war das erste Mal seit langer langer Zeit, dass ich es wieder getan habe, ich glaube seitdem ich hier lebe überhaupt das erste Mal wieder.
Auch dieser Ausflug endete mit einer erfolgreichen Pflanzen-für's-Herbarium-Sammel-Aktion. Immerhin zwei, und darunter ein Silberblatt.
Blöderweise bin ich jetzt total matt und schläfrig und muss doch morgen wieder zur Schule und noch meinen Rucksack einpacken und Stullen schmieren und duschen, inklusive Haare waschen (man will ja wirken...) und so noch ein paar Sachen machen (ich werde das Gefühl nicht los für Sozialkunde nicht wirklich gewappnet zu sein).
lantana camara - 12. Jan, 18:32
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
guanako - 12. Jan, 20:02
Tja Stadtmensch, so ist das eben manchmal, wenn man sich erst unverhohlen umschauen muss, ob noch jemand anderes diesen Gedanken innerlich hätte fassen können oder nicht! Aber die Bäume sind unser Schatten, unser Atem, unser Elexier... - Nicht, dass es doch tatsächlich so wäre, dass wir (samt unserer V/erziehung) nur als "uniforme Ameisen" zur Welt gekommen wären - na DAS wäre doch wirklich zu fatal...
PS: Ein aufmunternderes Nicken (+ Lächeln?) zum freundlichen "Besucher dieses Etablissements" wäre angebracht, jedoch nicht Bedingung! ;o)
PS: Ein aufmunternderes Nicken (+ Lächeln?) zum freundlichen "Besucher dieses Etablissements" wäre angebracht, jedoch nicht Bedingung! ;o)
majulesu - 12. Jan, 21:18
Stadtmensch? You better be prepared... ;)
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