26
Feb
2006

Zufriedenheit???

Wo ist die Anarchie in meinem kleinen Leben geblieben, wo mein überwältigender Freiheitsgedanke???
Ich bin dabei zu einem Mann zu ziehen, stelle sich das einer vor! Nun habe ich einer meiner Mitbewohnerinnen (die andere ist derzeit bei ihren Eltern) gestern eröffnet, dass ich ausziehen möchte und werde. Irgendwo hat es schon etwas geschmerzt, da es wirklich nette Mädels sind, mit denen es sich wirklich auch aushalten ließ.
Und warum diese plötzliche Panik doch einen Fehler zu machen, schließlich gab es vorher nichts anderes als mich bei ihm häuslich einzurichten?
Ich tue Sachen, die ich vorher nicht getan hätte: ich verbringe meinen einzigen freien abend der Woche damit in einer Kneipe herumzusitzen (die ich mir selber von meinen paar Moneten nicht leisten kann), ein bisschen rumzuquatschen, zugegebenermaßen lecker zu essen und das alles, obwohl ich voll fertig war (ich hatte einen anstrengenden Arbeitstag hinter mir) und mir eigentlich lieber ganz chillig einen Film reingezogen, um die Ecke einen Döner oder diese Teigrolle geholt und ein Malzbier getrunken hätte, und nachher tief und fest bis zum nächsten morgen zu schlafen.
Was ist nur los mit mir???
Es ist ein gewaltiger Umbruch in meinem Leben. Aber es gibt viele Leute, die irgendwann mit ihrem Partner bzw. ihrer Partnerin zusammenziehen. Und das schon in einem jüngeren Alter als ich schreibe. Es liegt auch nicht daran, dass ich nichts mehr für ihn empfinde, nein, ganz und gar nicht.
Vielleicht liegt es einfach nur daran, dass wir uns kaum noch sehen, da er derzeit und die nächsten vier Wochen noch Wochenenddienst schiebt und das nunmal die einzige Zeit ist, in der ich manchmal (so wie heute) nicht arbeiten muss.
Vielleicht ist es auch das Wetter, das sich kalt und grau und schneerieselnd vor einem auftut, obwohl man sich so gerne mal wieder von Sonnenstrahlen und einer zarten warmen Brise durchdringen lassen würde.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich derzeit einfach ein bisschen unter Strom stehe, durch die Arbeit, die anstehende Abschlussprüfung, die Zukunft, die wieder unklar vor mir liegt. Ich weiß nicht was nachher werden soll. So sehr ich manchmal auf das alles schimpfe, so sehr kann ich mir ein Leben ohne Gewächshaus und Arbeitsstress nicht vorstellen.
Fakt ist: ich stehe mal wieder vor einem Umbruch in meinem Leben, ich weiß nicht wie es weitergeht (ich kann es mir nicht annähernd vorstellen), ich weiß nicht was ich jetzt tun soll.
Lexa und ich streiten uns jetzt häufiger, ich bin furchtbar gereizter Stimmung, es ist schrecklich. Dass er es aber auch nicht versteht! Hätte ich drei bis vier Tage pro Woche frei, wäre ich höchstwahrscheinlich auch entspannter und nicht mehr so müde. Ok, auch wenn er vielleicht etwas mehr Verantwortung hat als ich und sein Arbeitstag zwölf Stunden beträgt.
Wir sehen uns echt nur noch morgens beim Aufstehen, wo wir uns eine gemeinsame dreiviertel Stunde gönnen, und abends nach dem Heim kommen. Aber ich bin dann meistens total fertig und viel ist dann mit mir auch nicht mehr anzufangen. Und das geht jeden Tag so und am Wochenende geht er dann den gesamten Tag arbeiten, geht um zehn nach sechs und kommt halb acht abends nach Hause.
Ach scheiße man, klar bin ich ein bisschen neidisch drauf, wer würde nicht gern so leben und dazu auch noch eine Stange Geld verdienen?
Ich weiß selber, dass das eine schlechte Eigenschaft ist und ich würde mich ja auch sehr gern davon befreien, aber, naja, ich bin ja schließlich auch wer, wenn auch nicht reich an Geld, dann doch aber reich an Seele, reich an Leben, mehr oder weniger Gesund. Ich darf Dankbar sein und zufrieden.

Wenn es nur so einfach wäre!
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