Morgen gehen Thoralf und ich zusammen das Ergebnis seines Test's abholen. D.h., ich gehe mit und er wird es erfahren.
Ich hatte es ein bisschen verdrängt, wie er sich die letzte Woche gefühlt haben muss. Und erst heute! Ich fand schwer Worte vorhin. Nur, das Schöne ist, dass ich selber dran glaube, was ich sage, oder besser auch versuche danach zu leben. Wenn ich sage: 'Habe Vertrauen!', dann rede ich das nicht daher, sondern versuche es aucvh wirklich selber in meinem Leben umzusetzen. Ich glaube daran, dass alles was passiert einen Sinn hat. Auch wenn wir ihn noch nicht gleich sehen und begreifen erschließt er sich uns irgendwann. Vielleicht erst dann, wenn wir nicht mehr dran denken.
Das musste ich jetzt nochmal loswerden.
Oh, ich sollte meinen Kalender umhängen!
lantana camara - 2. Feb, 21:55
Eigentlich war der Tag bisher ganz in Ordnung. Sogar die Arbeit brachte so etwas wie Erfüllung (der Chef hält sich seit Montag diskret zurück). Und dann, dann bekommt man eine SMS von der Mama, dass das Konzert von Knorkator ausfällt. Als gäbe es nichts Wichtigeres mitzuteilen! Ich meine, kann sie denn nicht einfach etwas taktvoller mit solch einer Nachricht umgehen??? Sie weiß doch ganz genau, dass ich mich auf den abend gefreut habe. Es war der Höhepunkt dieser Woche und der wird nicht nur durch die Tatsache des nicht stattfindenden Konzertes zerrissen, nein, meine Mutter hat das dringende Bedürfnis mir diese Nachricht auf's reißerischste zu übermitteln. Sie rief gerade an, ich war nicht sehr nett.
Naja, das war dann schon ganz schön schlimm. Obwohl Freitagabend nunmal Freitagabend ist, ob nun mit Knorkator, oder ohne. Ich habe schon fast den Plan einen Malabend zu veranstalten. Ungefähr so wie ich es früher tat. Die halbe Nacht malen, dazu tierisch was wegtrinken (vorzugsweise Rotwein, so trocken, dass man denkt die Zunge bröckelt gleich) und Musik hören. Ein Bild ist schon in Arbeit, was ich so bald wie möglich zum Abschluss bringen möchte, denn es ist auf meinem Tisch fixiert, den ich deshalb nicht weiter nutzen kann. Am Sonntag habe ich begonnen und seitdem schon mehrfach total verändert. Es ist aber auch wirklich nicht leicht sein Innerstes auf Papier zu bannen. Die Thematik ist schon etwas älterer Natur, aber eher sah ich mich nicht im Stande ein Bild zu machen, welches nicht nur Traurigkeit, Verzweiflung, Hilflosigkeit und Wut beinhaltet, sondern auch Mut und Hoffnung, Verzeihen und Loslassen. Es geht um den leeren Platz, den mein damaliger Freund in meinem Leben hinterlassen hat. Die Idee, oder besser den Gedanken hatte ich bereits als ich nach dem 'Trennungsgespräch' mit dem Fahrrad nach Hause fuhr. Das werde ich glaube nie vergessen. Naja, und nun will es umgesetzt werden. Es ist schwer. Vieles ist verschwommen (es wäre ja entsetzlich, wenn der Schmerz noch genau so überwältigend wäre wie in dieser Nacht) und über vieles denke ich jetzt anders. Das Problem ist: ich möchte es auch nicht zu blumig werden lassen, oder zu symbolisch (ich habe die Idee einen sich zum Abflug fertig machenden Schmetterling mit einzubeziehen). Ich möchte die Leere, aber auch die neue Hoffnung beschreiben. Dieses 'sich lösen können', aber nicht vergessen.
Naja, auf jeden Fall schmiss ich vorhin dann mal meinen Rechner an (gestern habe ich ihn in der Tat mal still in seiner Schreibtischecke stehen lassen): ICQ-Nachricht von Thoralf, von wegen Melotron wären auf dem WGT dabei. Als wüsste ich das nicht, was ja nicht schlimm ist. Aber ich habe ihm glaub ich schon hunderttausendmal versucht zu erklären, dass die Beet- und Balkonpflanzen ausgerechnet um diese Zeit Hochkonjunktur haben und wir von Montag bis Samstag durcharbeiten, quasi. Ist das denn wirklich so schwer zu verstehen?! Ich weiß das Melotron da auftreten werden und ich weiß auch, dass bei mir nicht die geringste Chance besteht sie dort zu sehen. Und dabei möchte ich sie doch so gern mal wieder sehen... (Ich weiß, dass das bei bestimmten Personen auf Unverständnis trifft.)
Mmmmh, naja, vielleicht sollte ich das auch nicht so eng sehen.
Auf jeden Fall werde ich mir dann noch ein leckeres Essen machen und Harald Schmidt kucken und zur Feier des Tages, weil heute mein letzter richtiger Arbeitstag war (morgen ist Unterricht), ein Bier trinken und endlich Haare waschen und (ach, ich spüre es schon in den Fingerspitzen kribbeln) wird es noch ganz ein netter abend werden!
lantana camara - 2. Feb, 19:04