9
Jan
2005

...

Oh, ich hatte schon nicht mehr dran geglaubt, aber wie's eben so ist, wenn man es am wenigsten erwartet passieren doch manchmal so Sachen. So Sachen eben, die schon fast in Vergessenheit geraten sind, und die dann doch eintreten. Jedoch so eintreten, wie man es gar nicht erwartet hat: Ich hatte Bernhard schon vor geraumer Zeit um die Nummer von dem jungen Mann gebeten, der der beste Kumpel von dem 'tollen Typen' (Stichwort Sylvester!!!) ist. Bis jetzt hatte sich nichts getan. Bis jetzt: durch Zufall kam ich gerade an meinem Handy vorbei, auf welches ich auch mal drauflunschte und hoppeldihopp, eine Kurzmitteilung. Unbekannte Nummer... Na, wer hätte das gedacht?! Der Herr persönlich gibt sich die Ehre. Irgendwie, ach, das ist schon nett. Ich meine, das war jetzt wirklich überraschend.

Wege

Die Sonne strahlte aus einem beinahe unnatürlich blauen Himmel. Ich ging und dachte daran, wie frisch und klar die Luft hier drausen ist. In meinem Rucksack befanden sich jegliche Bilder, die ich benötige um meine Pflanzenbeschreibungen fertig zu stellen, zudem drei Tonblumentöpfe für die Minibambusstauden, die schon geraume Zeit auf meinem Schuhschrank dahinwegetieren, so noch ein bisschen Kram und nicht zu vergessen eine Luftpumpe für den matschigen Vorderreifen meines Fahrrades.
Ich war viel zu früh an der Bushaltestelle. Ich hasse das eigentlich und krame dann meistens ein Buch, oder meine Lernkarten aus der Tasche hervor. Nicht so heute. Ich stand einfach da und genoss noch einmal die nachmittägliche Sonne, wie sie schon im Vergehen über die Hausdächer des Ortes, wo ich aufgewachsen bin, streifte. Als der Bus kam stieg ich ein und wollte beim Busfahrer eine Einzelfahrt verlangen. Ich machte den Mund auf, die ersten Töne wollten schon entwischen, da grüßte der Busfahrer so herzlich nett mit einem 'Guten Tag', dass ich erstmal etwas bedröppelt dastand, mein Mund zuklappte und ich plötzlich selbst über mich loslachen musste. Als ich nach einem gelachten 'Guten Tag' meine Fahrkarte gekauft hatte, setzte ich mich entgegen meiner Gewohnheit auf die vorletzte Bankreihe und blickte aus dem Fenster. Im Stillen verabschiedete ich mich von den Feldern, den Hügeln, den einzeln dastehenden Häusern und Gehöften und richtete mich in Gedanken wieder auf die Stadt ein. Der Bus wurde im Laufe der zeit immer voller. Es stieg ein junger Typ zu, der sich hinter mich setzte. Er sah weder besonders gut, noch besonders schlecht aus, auch nicht auffällig. Er roch süß, vielleicht nach Kokos, ich konnte es nicht erschnüffeln, obwohl ich mir Mühe gab es zu benennen. Es roch auch noch nachdem er ausgestiegen war.
Als ich ausstieg fuhr meine Bahn gerade ab, also entschied ich mich für's Laufen. Die Sonne war unterdessen versunken, die Luft verpestet mit Autoabgasen.
Ich genoss die Kälte, die sich an meine Wangen schmiegte und nach meinen Händen griff. Orte, Straßen, Plätze kreuzten meinen Weg. Mit einigen verbinden sich Erlebnisse, Personen, Gefühle. Einmalige, nicht widerkehrende Dinge, an welche man sich jedoch urplötzlich erinnert fühlt. Als ich meine Ausstiegshaltestelle zu Fuß erreicht hatte, kam auch gerade die Bahn um die Ecke gerattert.
Ich bog auf meine Straße ab, das haus kam in Sicht und ich freute mich.
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Mitte der Welt

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